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Sandcollagen und Skulpturen Binauer Künstler Günter Streib stellt in der Volksbank aus Mosbach. Unter dem Motto "Gestreut, in alle Winde" wurde am vergangenen Samstag in den Schalterräumen der Mosbacher Volksbank eine Kunstausstellung mit Werken des Mosbachers Günter Streib eröffnet. Im Beisein zahlreicher Gäste hob Volksbankdirektor Klaus Saffenreuther die Bedeutung von Kunst in der heimischen Region hervor.Kunst sei eine Botschaft, die durch Sprache allein nicht übermittelt werden könne. Umso mehr wirken die Sandcollagen, Skulpturen und Rauminstallationen des Künstlers Günter Streib mit ihren frischen und abwechslungsreichen Inhalten auf den Betrachter. Erfrischend klar und doch mit mythischen Inhalten und seltenen Herstellungstechniken präsentieren sich die Werke des jungen Künstlers, die sach- und fachkundig von der Kunsthistorikerin Isabella Hassmann vorgestellt wurden. Seit 25 Jahren erschließe Streib die Möglichkeiten, die das Material Sand ihm bietet. Er betreibe diese "Sandspiele" mit jener Besonnenheit, Aufmerksamkeit, Aufrichtigkeit und einer enormen Willenskraft, die als Tugenden wahren Handwerker- und Künstlertums gelten. Die erkennbare Vielschichtigkeit sei auch doppeldeutig zu verstehen und könne sowohl auf die Arbeitsweise als auch auf die vielen Schichten und Ebenen der dargestellten Motive bezogen werden. Schichtweise entstehen seine Bilder, sie wachsen aus einem Untergrund hervor, wobei der Malgrund aus grundierter Leinwand besteht, des öfteren auch aus Hartfaserplatte oder Kartonagen. Der Sand, zum Teil aus naturbelassenen Steinen und Mineralien vermahlen, sei nicht nachträglich eingefärbt und werde in unterschiedlichster Körnung verarbeitet. Diese Natursande kommen aus allen Herren Länder und weisen eine große Farbechtheit auf, betonte die Kunsthistorikerin weiter. Diese Sande werden durch den Künstler entweder in den nassen Untergrund eingestreut oder aber trocken aufgestreut, bearbeitet und nachträglich fixiert. In der Ausstellung in der Volksbank sind zwei Themenbereiche auszumachen: figürliche Szenen zum einen und ornamental gestaltete Flächen zum anderen. In den figürlichen Darstellungen ist die menschliche Figur oft silhouettenhaft ins Bild gesetzt, vielschichtig an- und übereinander gesetzt, bisweilen auch nur andeutungsweise ausgeführt, so dass dem Betrachter ein großer Deutungsspielraum bleibt. "Doch selbst wenn diese Eindeutigkeit dem Betrachter offensichtlich erscheint, so bleibt bei Günter Streib durch einen anderen Kunstgriff die Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit auch hier wieder gewahrt." Das Bild werde durch den Künstler in einer sogenannten "Vier-Seiten-Technik" gestaltet und die Möglichkeiten, eine ursprüngliche Bildidee auf die Fläche zu bringen, potenzierten sich gewissermaßen durch diese nach allen vier Seiten offene Arbeitsweise. In weiteren Exponaten biete der in Binau geborene Künstler graphische Elemente und Muster an. Ein "sich neu orientieren", das sich der Künstler vom Betrachter wünscht, komme in manchem seiner Objekte und Rauminstallationen mit einem "Schalk im Auge" nochmals zum Ausdruck. "Das Spiel mit Worten und Szenen in seinen Objekten und Bildern ist ein Hauptanliegen Günter Streibs. Im übertragenen Sinn will er uns mit diesem neuen Anschauungsmaterial auch zu anderen Einsichten auf unserem persönlichen Lebensweg führen und verführen", so Isabella Hassmann abschließend.

© Fränkische Nachrichten – 11.11.2002